Wer in Kunst investiert, will oft Leidenschaft mit Rendite verbinden. Funktioniert auch oft, doch gerade bei diesem Investment sind Recherche und Fachkenntnis nötig. Dabei hat sich Kunst als Investment über die Jahre als sichere Kapitalanlage bewährt. Warum ist ein Totalverlust bei Kunstwerken fast komplett ausgeschlossen?
Stefan Piekarski: Der Totalverlust kann nur ausgeschlossen werden, wenn der Anleger risikoarm investiert und keine Kunstwerke von völlig unbekannten oder gehypten Künstlern kauft. Werke von renommierten Künstlern sind relativ wertstabil und unterliegen keinen Inflationsverlusten, denn der Wert des Kunstwerks wird hierdurch nicht beeinträchtigt.
Sammler betonen allerdings, dass Kunst keine reine Wertanlage ist. Was ist darunter zu verstehen?
Stefan Piekarski: Das ist eine Frage des Blickwinkels. Die einen sammeln Kunst, die anderen sammeln Kapital. Ein Kunstwerk sollte in erster Linie einen emotionalen Mehrwert schaffen, an dem man sich jeden Tag erfreuen kann. Ein Kunstwerk ist lediglich ein Surrogat für Kapital. Kaufen Sie niemals ein Bild als Kapitalanlage das Ihnen nicht gefällt und kaufen Sie kein Bild, das keine evaluierte Kapitalanlage ist.
Oftmals ist es der diffuse Kunstmarkt, der potenzielle Anleger dann doch abschreckt. Warum ist der Kunstmarkt so undurchschaubar?
Stefan Piekarski: Dem Kunstmarkt mangelt es an Transparenz und es sind nicht alle relevanten Marktdaten für den Kunstinteressierten frei verfügbar. Wenn man eine Aktie kauft, ist der Preis transparent und für jeden nachvollziehbar. Diese Transparenz gibt es im Kunstmarkt nicht und Galerien haben auch kein Interesse daran das zu ändern. Für ein Kunstwerk kursieren meist viele unterschiedliche Preise und das schreckt Kunstinteressierte ab in Kunst zu investieren. Warum veröffentlichen zahlreiche Galerien keine Preise auf der Homepage? Die Angabe „Preis auf Anfrage“ muss den potenziellen Anleger doch zwangsläufig verunsichern. Nur eine maximale Preistransparenz wird zu mehr Vertrauen in den Kunstmarkt führen.
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